Kürzlich habe ich von viel jüngeren Teilnehmenden eines Schreibworkshops gehört, dass sich vielleicht noch ein, zwei neue Sachen in ihrem Leben ausgehen könnten. Meine Reaktion war still.
Manchmal muss man Schluss machen, ob man will oder nicht. Doch bis man soweit ist, zieht sich der Prozess wie ein geschmackloser Kaugummi. Ihn weiter zu kauen, statt ihn auszuspucken, ist irgendwann einmal keine Option mehr.
Das letzte Wochenende vor meiner Abreise aus Kapstadt verbrachte ich am südlichsten Punkt von Afrika – dort, wo indischer und atlantischer Ozeans ineinander fließen. Zu sehen war diese von Menschen gemachte Grenze nicht.
Es liegt ein besonderer Reiz darin, mit einem leeren Kopf ins Neue Jahr zu starten. Denn einerseits ist ein solches stets ein Versprechen, andererseits kann es auch eine sehr lange To-Do-Liste sein. Für beides ist ein freier Kopf gut.
Als Arbeitstier, das ich bin, ist ein Tag ohne Arbeit fast ein verlorener. Mein Beruf macht es mir einfach, vieles aus dem Alltag eben als Arbeit zu sehen. Das darf sich ändern.
Es scheint ziemlich einfach zu sein, miteinander zu kommunizieren. Schließlich gibt es ja einen allgemeinen Konsens über die Bedeutung von Wörtern – Achtung Falle!
Glauben, lieben und hoffen sind für Judith Essani die drei Werkzeuge, um für ein Leben mit voll50 gerüstet zu sein. Manchmal hilft auch Singen, Tanzen und die Poesie.
Voll50: Wann wird Verlässlichkeit mühsam mit voll 50? Judith Essani:
immer und immer rastlos ohne unterlass
immer und immer wieder glauben lieben hoffen immer und aller vernunft zum trotz!
glauben lieben hoffen
VOLL50: Was muss passieren, damit sich ethische Grundsätze wandeln? Judith Essani:
trotzdem festhalten am guten am schönen und wenn auch alle lachen
trotzdem festhalten am fröhlichsein am singen und wenn die tage bleiern scheinen
trotzdem festhalten am leben an der liebe an der hoffnung
VOLL50: Werden die Schritte kleiner? Judith Essani:
schritt für schritt bisweilen im sauseschritt nehm ich die liebe mit
schritt für schritt manchmal im walzertakt geb ich gut acht
schritt für schritt nehm ich die hoffnung mit am horizont
erklingt mein lied
VOLL50: Wann sollte sich Sensibilität zeigen? Judith Essani:
a day without you is not a day.
it lacks sunshine it lacks sugar it lacks
VOLL50: Woran merken wir mit voll50, dass wir wahrgenommen werden? Judith Essani:
Meine Wirkung nach außen ist mir nicht wichtig. Wenn ich nach “ innen“ etwas bewirken kann – sei es durch Musik oder Poesie – freut mich das viel mehr!
Wir bewegen uns langsam, aber zielsicher auf die so genannte staade Zeit zu. Das Wetter lädt dazu ein, nach innen zu gehen und Bilanz zu ziehen. Doch noch ist das Jahr nicht zu Ende.
Kürzlich durfte ich feststellen, dass man auch in Österreich Abenteuer erleben kann. Denn für eine Strecke von rund 380 Kilometer kann man unter Umständen durchaus einen Tag einplanen.